Freitag, 7. September 2012

Oekumene?

"Wir sind dankbar und unterstützen es nachhaltig, wenn Christen und wenn die Gemeinden vor Ort lebendige ökumenische Beziehungen unterhalten, die ohne Zweifel eine große geistliche Fruchtbarkeit entfalten können. Eine Überwindung der Kirchenspaltung ist gleichwohl nicht ohne eine solide theologische Verständigung möglich."
(Aus der Erklärung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, zum politischen Aufruf „Ökumene jetzt – ein Gott, ein Glaube, eine Kirche“)

In der Katholischen Umgebung, wie ich sie ständig erfahre, ist das Problem gar nicht so sehr das Verhältnis der verschiedenen Konfessionen untereinander, sondern vor allem und immer mehr das Verhältnis der divergierenden Strömungen innerhalb unserer Kirche zueinander. 
Auch unter Mitkatholiken und gewissenhaften Kirchgängern sind Kenntnis und Anerkennung der zentral katholischen Glaubensinhalte rapide am Schwinden. 
Wo eine Diskussion mit Reformierten relativ einfach ist, da "hüben und drüben" noch einigermassen erkannbar sind, ist ein interessierter und dankbarer Austausch unter Gläubigen der eigenen Konfession mit fast niemandem mehr möglich. Selbst mit Priestern - besonders mit ihnen! - kann oft nur noch unter grösster Vorsicht positiv über Kirche, Sakramente, Papst etc. gesprochen werden.
Bevor irgendwelche "oekumenische" Diskussionen geführt oder gar Forderungen erhoben werden (die sich ausschliesslich an die Katholische Kirche, bzw. an den Papst richten!), sollte erst mal der eigene Glaube bekannt, akzepiert  und gelebt sein. 
Jedes andere Vorgehen ist religiös völlig untauglich und soll einzig den Zweck erfüllen, die Scheinwerfer der Öffentlichkeit (bzw. der Medien) auf die eigene so grossartige, fortschrittliche und aufgeklärte Christlichkeit zu lenken.
Fortschrittlich sind Leute, die fort schreiten (sollen sie, und möglichst bald möglichst weit weg - aber ohne sich "katholisch" zu nennen!).
Und nicht zu vergessen: Als Höhepunkt der Aufklärung tanzte eine Hure auf dem entweihten Hochaltar der Notre-Dame in Paris als Verkörperung der Vernunft, die nun endlich den Gott des christlichen Aberglaubens abgelöst hatte.

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