Dienstag, 5. Februar 2013

Hm.

Merkwürdiges aus der Schweiz:
"Msgr. Charles Morerod, Bischof von Lausanne-Genf-Freiburg untersagt per Dekret den Priestern der Priesterbruderschaft St. Pius X. die Nutzung katholischer Kirchen und Kapellen in seiner Diözese."
"Bischof Morerod ordnet in dem Dekret an, daß Gemeinschaften von nicht-christlichen Religionen die Nutzung von katholischen Gotteshäusern verweigert wird."
"Wenn [eine] „Notwendigkeit“ gegeben sei, gelte dies nur für Gemeinschaften „christlich-katholischen [gemeint ist wohl "christkatholisch" - die schweizerische Variante von altkatholisch], evangelisch-reformierten, orthodoxen oder anglikanischen Glaubens“."
"Die Priester der Piusbruderschaft fallen nicht unter diese Kategorie."
"Solange die Bruderschaft keine kanonische Stellung in der Kirche hat, solange üben auch ihre Amtsträger keine rechtmäßigen Ämter in der Kirche aus. "Daraus ableitend betont Bischof Morerod, daß eine Suspendierung „a divinis“ vorliegt und daher ein Zelebrationsverbot."
„Aus diesen Gründen“, so der Schweizer Bischof, „ist den Priestern der Priesterbruderschaft St. Pius X. die Nutzung der katholischen Kirchen und Kapellen für jeglichen priesterlichen Dienst, insbesondere der Spendung der Sakramente untersagt.“
In diesem Bericht gibt es derart viele Ungereimtheiten und Widersprüchliches, dass ich gar nicht recht an die Verfasserschaft eines solch gelehrten Dominikaner-Bischofs glauben kann.
Immerhin ist die Piusbruderschaft an der Verbindung mit der Mutterkirche von Natur aus (wenn auch zähneknirschend) interessiert, was von den anderen genannten Religionsgemeinschaften nicht wirklich behauptet werden kann. Unterdessen werden ja beispielsweise in der Christkatholischen Kirche Frauen zu "Priesterinnen" geweiht - dieser Bruch kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Und gar von einer kanonischen Stellung evangelisch-reformierter Christen in der katholischen Kirche war bisher noch nie etwas zu hören gewesen.

Mag sein, dass die Piusleute dem Herrn Bischof schon seit längerem auf den Wecker gehen, doch dieses Dekret klingt nicht wirklich nach einer Sprache der Liebe und dem Willen zu einer Einigung (was natürlich durchaus auch an der Übersetzung und Kürzungen der vorliegenden Zusammenfassung liegen kann).

Ganzer Artikel hier. 

Update:
"Der Bischof macht einen Unterschied für die Nutzung von katholischen Kirchen durch Reformierte, Orthodoxe und Piusbrüder. In einer ökumenischen Haltung würden Orthodoxe und Reformierte katholische Gotteshäuser benützen, zum Beispiel, wenn dass eigene renoviert würde oder sich kein eigenes in der Nähe befände. Dies entspreche einer „gegenseitigen“ Hilfe. Die Piusbruderschaft jedoch nenne sich „katholisch“. Die Beziehung mit der Bruderschaft sei darum nicht „ökumenisch“, sondern beinhalte einen kirchen-„internen“ Prozess. Papst Paul VI. exkommunizierte 1976 den Gründer der Piusbruderschaft, Bischof Marcel Lefebvre. Dieser Entscheid wurde bis heute nicht rückgängig gemacht. Die Weihen von Priestern der Bruderschaft gelten darum als „unerlaubt“. Kein illegal geweihter Priester dürfe in einer katholischen Kirche die Eucharistie feiern, betont der Bischof."
Ist dies nun besser, ist alles geflickt?
Sind die Christ-(Alt-)Katholiken etwa nicht exkommuniziert? Oder die Lutheraner? Oder die Anglikaner?
Fragen über Fragen..

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